Die Situation
Der globale Markt für Nonwoven-Stoffe wird voraussichtlich bis zum Jahr 2024 rund 67 Mrd. US $ erreichen und demzufolge mit einer jährlichen Wachstumsrate von gut 8 Prozent expandieren.
Das Projekt
Abgeleitet von diesem Marktvolumina ist ein IGF-Projekt für die Entwicklung einer neuen Technologie zur Erzeugung von Splittfasern und inniger isotoper Verbunde zwischen Feinst- und Standardfasern bedeutsam. Forschungsziel am ITV Denkendorf in Zusammenarbeit mit der HS Reutlingen und sieben Praxispartnern war es, ein Verfahren zur umfassenden Splittung der Splitfasern zu schaffen und gleichzeitig die Herstellung innigen isotropen Verbunden zwischen Feinst- und Standardfasern in Vliesstoffen zu ermöglichen.
Das ist sowohl für Unternehmen, die auf die Krempeltechnologie bauen, wie auch für mittelständische Filterhersteller zum Stichwort Feinstfiltration interessant. Zunächst galt es, Vliesstoffe aus Splittfasern zu erzeugen, wobei die gesplitteten Feinstfasern im Vlies isotrop verteilt sein sollten. Anschließend sollten sie durch Vernadelung, Thermobonding oder Wasserstrahltechnik verfestigt werden. Bikomponentenfasern wurden bereits bei der Vliesbildung im Krempelverfahren gesplittet, um Feinstfasern in einem Faserflor zu erzeugen, bevor dieser zum Vlies gelegt wird.
Die daraus hergestellten Vliesstoffprodukte verfügen über ein großes Potenzial an Filtereffizienz, beispielsweise um genannte Nadelfilze für die Oberflächenfiltration zu verbessern. Ferner ermöglichen sie die Herstellung feiner und dichter Vlieslagen, die in atmungsaktiven Schutzausrüstungen, Reinigungstextilien und Komfort- und Hygieneanwendungen wie Allergiker-Bettwäsche Einsatz finden. Die Fasern sollen auf bzw. beim Verlassen der Krempel in ihre Komponenten getrennt werden und dann wesentlich feinere, vereinzelte Fasern ausbilden als zuvor in verbundener Form. Es wurden sowohl kommerziell erhältliche Splittfasern als auch selbst gesponnene Biko-Fasern in diesem neuen Prozess untersucht.
Der Nutzen für den Mittelstand
Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass eine erfolgreiche und vollständige Splittung sowohl über die Krempelvliesbildung, als auch im Nassvliesprozess erreicht werden kann. Ein sicherer Betrieb über die Krempel wurde hingegen noch nicht dargestellt. Hier laufen weitere Untersuchungen. Werden die Splittfasern bei der Herstellung entsprechend thermisch konditioniert, splitten sie bereits in der Vorbehandlung zum Nassvlies und ermöglichen isotrope Feinstfaservliese. Hervorzuheben ist die Möglichkeit, Fasern in Art, Herkunft und Größe nahezu beliebig in diesem Prozess zu mischen.
Ansprechpartner
Martin Dauner
martin.dauner@ditf.de
+49 711 9340 218
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 18215 N.